In der praktischen Projektarbeit häufig auftretendes Phänomen der Überschätzung des tatsächlichen Fortschritts einer Aufgabe. Danach geben Projektmitarbeiter den Fertigstellungsgrad ihrerArbeitodervonArbeiteninihremZuständigkeitsbereich – insbesondere in der Endphase der Bearbeitung – oft (intuitiv) mit 90 Prozent an. Die meist zu optimistische Beurteilung der tatsächlich erbrachten Leistung kann dann in der Kumulation für das Gesamtprojekt oder für einen Projektteilbereich zu erheblichen Fehleinschätzungen und fehlerhaften Prognosen führen und so das rechtzeitige Einleiten von notwendigen Steuerungsmaßnahmen verhindern. Dem 90%-Syndrom kann beispielsweise dadurch entgegen gewirkt werden, dass bereits bei der Projektplanung objektive Kriterien zur Fortschrittsmessung definiert, verbindlich vereinbart und der späteren Fortschrittsbeurteilung zugrunde gelegt werden.

–› Abb. F-6 Fortschrittgrad-Messtechniken