[engl.:EffortEstimating Methods] Gesamtheit der Vorgehensweisen zur Ermittlung des voraussichtlich erforderlichen Einsatzmittelaufwands für die Erledigungeiner Aufgabe (z.B. Projekt, Teilaufgabe, Arbeitspaket, Vorgang) und weiterer wesentlicher Daten für die Einsatzmittelplanung, z.B. Einsatzmittel- Einsatzdauer, Qualifikation. Man unterscheidet folgende grundsätzliche Vorgehensweisen:
• Expertenbefragung, d.h. Schätzungen durch ausgewählte Fachleute auf der Basis eigener Erfahrungen, ggf. unter Einbeziehung der ausführenden Stellen,
• Analogieschätzungen (Analogie-Methoden) [engl.: Analogous Estimating] auf der Basis gesammelter Erfahrungswerte aus abgewickelten Projekten, z. B. in Erfahrungsdatenbanken,
• Berechnungen auf der Basis vorgegebener branchen- und/oder unternehmensspezifischer Kalkulationsschemata, ggf. in Verbindung mit Standards (z.B. Standardleistungsbuch), Richtzeitenkatalogen,Arbeitswerttabellen etc. Die Vielzahl der rechnerischen, d.h. der Analytischen Methoden kann in drei Kategorien eingeteilt werden:
• Parametrische Methoden, bei denen ein formelmäßiger Zusammenhang (Algorithmus) zwischenmessbarenErgebnisgrößenunddem dafür erforderlichen Personalbedarf hergestellt wird, z.B. COCOMO, Function-Point Methode,
• Vergleichsmethoden, bei denen Ausgangsdaten, Leistungsmerkmale, Randbedingungen etc. des zu realisierenden Projekts mit denen abgewickelterProjekte verglichenwerdenund soaufdenzuerwartetenAufwandgeschlossen werden kann,
• Kennzahlenmethoden, bei denen aus abgeschlossenen Projekten bereits (vergleichbare) Kennzahlen vorliegen, die direkt zur Aufwandsermittlung geeignet sind. Die Aufwandsschätzmethoden werden in der Praxis häufig derart modifiziert, dass anstelle von»Punktschätzungen«sogenannte»Bereichsschätzungen« berücksichtigt werden, bei denen für einen gesuchten Wert mehrere Schätzungen erfolgen, z.B. Drei-Punkt-Schätzung.
–› Kalkulation, Kennzahlen, Schätzung, Schätzklausur