[engl.: Three-Point Estimate]
Synonyme: Drei-Punkt-Schätzmethode, DreiWerte-Verfahren
Verfahrensergänzung von Schätzmethoden
und Prognosetechniken, um die Verlässlichkeit
von Schätzungen bzw. Prognosen zu erhöhen.
Dabei werden anstelle einer einzelnen Schätzung
(»Ein-Punkt-Schätzung«) für den gleichen Parameter jeweils drei Schätzungen (»Bereichsschätzung«) vorgenommen:
• Optimistische Schätzung bzw. Prognose
[engl.: optimistic],
• Wahrscheinliche Schätzung bzw. Prognose
[engl.: most likely],
• Pessimistische Schätzung bzw. Prognose
[engl.: pessimistic].
Die endgültige Berücksichtigung dieser drei
Schätzwerte erfolgt dann als »Mittelwert«, meist
»gewichtet« unter Annahme einer gegebenen
Verteilung, z.B. Beta-Verteilung. Die DreiPunkt-Schätzung wird insbesondere bei der Aufwandsermittlung und bei der Festlegung von Vorgangsdauern angewendet. Beispielsweise ergibt sich ein bestimmter voraussichtlicher Arbeitsaufwand (AW)
(a) bei Annahme einer Dreiecksverteilung
AW = (AWopt. + AWwahr. + AWpess.) /3,
(b) bei Annahme einer Beta-Verteilung, näherungsweise AW = (AWopt. + 4 AWwahr. +
AWpess.) /6.
Letzterer wird auch »PERT-Wert«, im Englischen »PERT Value« genannt (da er im Rahmen
der Netzplantechnik-Methode PERT entstanden
ist und dort für Schätzungen des Kostenaufwands, der Vorgangsdauern und für Risikobewertungen verwendet wird).
Die Drei-Punkt-Schätzung ist selbst keine eigenständige Schätzmethode, sondern Anwendungsvariante gebräuchlicher Aufwandsschätzmethoden und Prognosetechniken. Für die
Schätzung von Vorgangsdauern wird sie im
Englischen auch als »Three Duration Technique« bezeichnet.
–› Vorgangsdauer