[engl.: Resource]
Synonym: Ressource# , Kapazität
Hinweis 1: Die Benennung »Einsatzmittel« ist
im Projektmanagement ein Sammelbegriff für
eine Vielzahl unterschiedlicher Mittel, die für die
Bearbeitung bzw. Erledigung einer Aufgabe (z.B.
Projektportfolio, Programm, Projekt, Teilaufgabe,
Arbeitspaket, Vorgang) eingesetzt bzw. genutzt
werden. Die Benennung »Einsatzmittel« war in
den früheren deutschen PM-Normen festgeschrieben und eindeutig definiert. Dennoch
blieb sie in der deutschsprachigen Projektmanagement-Fachwelt immer umstritten. Viele
Fachleute bevorzugten die aus dem Englischen
stammende und heute auch im allgemeinen
deutschen Sprachgebrauch übliche Benennung
»Ressource« [engl. mit nur einem s geschrieben:
Resource]. Dabei ging es lediglich um den
sprachlichen Ausdruck, inhaltlich waren und
sind beide Benennungen – im Sinne des Projektmanagements – absolut identisch. Obwohl der
Begriff »Einsatzmittel« aus den aktuellen Projektmanagement-Normen [1] völlig verschwunden ist, wird er in diesem Lexikon weiter beibehalten und synonym für »Ressource« verwendet.
In der ICB 4.0 ist »Resources« ein Kompetenzelement (Practice 8), übersetzt in die NCB 4.0 mit
»Ressourcen«. Dieses Kompetenzelement beinhaltet die Definition, die Akquisition, das Controlling und die (Weiter-)Entwicklung von Einsatzmitteln, die für die Realisierung des Projektergebnisses notwendig sind. Dazu gehören Personen, Expertise, Einrichtungen, Ausstattung, Material, Infrastruktur Werkzeuge, etc. [39].
Einsatzmittel bzw. Ressourcen sind Personal
[engl.: Human Resources] und Sachmittel [engl.:
Non Human Resources], die für die Erledigung
einer Aufgabe voraussichtlich benötigt oder tatsächlich eingesetzt bzw. genutzt werden. Einsatzmittel können wiederholt oder nur einmalig einsetzbar bzw. nutzbar sein. Einsatzmittel und Einsatzmittelarten werden durch ihre Benennung
und ihre Merkmale definiert, in Anzahl, Mengen oder Werteinheiten angegeben und sind außerdem durch den Zeitpunkt oder Zeitraum bestimmt, für den sie disponiert werden. Beispiele
für Einsatzmittel und Einsatzmittelarten sind:
• einzelne Personen oder Personengruppen (mit
einer bestimmten Qualifikation), z.B. Fritz
Meier, Inge Müller oder Ingenieure, Bauarbeiter, Call-Center-Mitarbeiterinnen, Softwareentwickler,
• einzelne Sachmittel oder Sachmittelarten (mit
bestimmten Merkmalen), z.B. Maschine A,
Computersoftware X oder Ausrüstung, Einrichtung, Geräte, Informationen, Hilfsmittel,
Räume.
Die Beispielaufzählung zeigt, dass mit »Sachmittel« nicht ausschließlich physische Objekte gemeint sind, sondern alle möglichen Einsatzmittel,
die nicht Personen sind. Einmalig verwendbare
Einsatzmittel, d. h. Verbrauchsgüter, sind z.B.
Material, Energie, Betriebsstoffe, projektrelevantes Wissen; wiederholt verwendbare Einsatzmittel, d. h. Gebrauchsgüter, sind z.B. Personen, Betriebsstätten, Maschinen, Lizenzverfahren.
Hinweis 2: In der Praxis werden zu den Einsatzmitteln häufig auch Finanzmittel gerechnet,
die quasi eine »Ersatzkategorie für alle übrigen
Einsatzmittel« darstellen. Die Finanzmittelplanung und deren Optimierung erfolgen zwar
ebenfalls mit den Methoden der Einsatzmittelplanung, werden aber generell als eigene Disziplin innerhalb des Projektmanagements betrachtet und in einem separaten Schritt durchgeführt
[8]. Meistens werden die Finanzmittel zusammen mit den Kosten behandelt, z.B. in [10]
unter »Cost & Finance«. Obwohl die Ressource
»Zeit« eigentlich auch als Einsatzmittel gelten
könnte, wird sie im Projektmanagement üblicherweise nicht direkt als solches eingeordnet.
Die »Zeit« wird als eine der drei wesentlichen
Projektzielgrößen im Projektmanagement separat geplant, überwacht und gesteuert. Bei den definierten Einsatzmitteln (Personal und Sachmittel) wird die Ressource »Zeit« jedoch implizit
über den Einsatz-Zeitpunkt und -Zeitraum bzw.
die Einsatzmittel-Einsatzdauer immer mit berücksichtigt.
–› Abb. E-1 bis E-9 Einsatzmittel