Projektmanagement-System (PMS) [engl.: Project Management System]
(1) Gesamtheit der Einrichtungen, Maßnahmen und Mitarbeiter einer Organisation zur Planung und Durchführung einzelner und/oder einer Vielzahl gleichzeitig laufender Projekte, Programme und Projektportfolios. Ein Projektmanagement-System beinhaltet grundsätzlich Beschreibungen und Regelungen zu (a) Prozessen und Einzeltätigkeiten, (b) verantwortlichen und ausführenden Personen (Stellen) und (c) anzuwenden den Methoden, Verfahren, Werkzeugen. Die drei Komponenten Prozesse, Personal/Organisation und Instrumente sind gleichzeitig auch der Gegenstand kontinuierlicher Verbesserung. Die Kombination von Projektmanagement-Prozessen, Projektmanagement-Personal, Projektmanagement-Instrumentarium mit den Projektmanagement-Elementen nach einem generischen Standard, Kanon oder Modell ergibt zwangsläufig die darzulegenden bzw. zu regelnden PM-Systemelemente sowie deren Beziehungen untereinander und zum Systemumfeld. Zu einem Projektmanagement-System gehört auch dessen Dokumentation, beispielsweise in Form eines Projektmanagement-Handbuchs mit angemessen detaillierten Verfahrens- und Arbeitsanweisungen.
(2) Gesamtheit der Prozesse, Werkzeuge, Techniken, Methodologien, Ressourcen und Verfahren für das Management eines Projekts [9].
Hinweis: In den aktuellen Projektmanagement Normen [1] wird – in Anlehnung an die DIN EN ISO 9000 »Qualitätsmanagementsysteme« – die Benennung »Projektmanagementsysteme« als Oberbegriff für alle Teile der DIN 69901 verwendet, die seit 2009 die geltende Basisnorm für alleimProjektmanagementTätigenist.ImTeil1 werden die »Grundlagen« für Projektmanagement-Systeme dargelegt, z.B. Einsatzziele, Modellcharakter, wesentliche Eigenschaften und Anforderungen an die Dokumentation. Außerdem werden die Erwartungen der Trägerorganisation an und deren erforderliche Unterstützung für das Projektmanagement-System aufgelistet. Regeln für die Gestaltung der Projektmanagement-Prozesse leiten über zum Teil 2 »Prozesse, Prozessmodell«, in dem alle fachlich relevanten Projektmanagement-Prozesse detailliert beschrieben werden, unter besonderer Kennzeichnung der unverzichtbaren (als »Mindeststandard« definierten) Prozesse. Teil 3 »Methoden« vermittelt einen Überblick über unterstützende
Methoden, Verfahren und Techniken bei der Anwendung von Projektmanagement-Systemen. Teil 4 »Daten, Datenmodell«, der zusammen mit Teil 2 die umfangreichste und bedeutendste Neuerung gegenüber der früheren Normenreihe darstellt, beschreibt anhand eines Datenmodells auf fachlicher Ebene die elementaren Daten und Datenstrukturen des Projektmanagements. Dieser Normenteil soll Verwendung finden beim Austausch von Projektmanagement-Daten zwischen Organisationen und Softwaresystemen, bei der Spezifikation von Anforderungen an eine Projektmanagement-Software und bei der Archivierung von Projektmanagement-Daten. Im Teil 5 »Begriffe« werden schließlich etwa einhundert (der in den einzelnen Normteilen vorkommenden) Benennungen definiert und zum Teil mit Anmerkungen ergänzt.
–› Vorwort zur 2. Auflage, Daten, Projektmanagement-Kanon, Projektmanagement-Methode, Projektmanagement-Prozessmodell