Risikobewertung [engl.: Risk Assessment] Teilaufgabe der Risikoanalyse, die die Schätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Tragweite der identifizierten Risiken und deren Auswirkungen auf das Projekt durch Ermittlung der möglichen Schadenshöhe (Schadensausmaß) umfasst. Der Schaden kann materieller oder immaterieller Art sein. Grundsätzlich ist zu beachten, dass jede Risikobewertung subjektiv ist – unabhängig davon, ob sie von einem Individuum oder von einer Gruppe stammt [8]. Man unterscheidet bei der Risikobewertung:
Qualitative Methoden, bei denen die Risiken verbal beschrieben, nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Tragweite (grob) bewertet und standardisierten Skalen, Feldern, Klassen zugeordnet werden (Risiko-Klassifikation),
Quantitative Methoden, bei denen für jedes einzelne Risiko Eintrittswahrscheinlichkeit (E) und Schadenshöhe (S) zahlenmäßig eingeschätzt werden und ein entsprechender Risikowert R=E×S (z.B. in Euro) ermittelt wird.
Der Risikowert wird in der Praxis auch als Risikodimension oder Risikopotenzial bezeichnet. Anstelle der direkten Bestimmung des jeweiligen Risikowerts können zunächst auch »Streuwerte« ermittelt werden ,z.B.(a)über Bereichsschätzungen oder (b) über einen so genannten Varianz oder PERT-Ansatz mittels Simulation, von denen dann der »wahrscheinlichste« Risikowert als Zuschlag in eine Contingency-Planung einfließt[8].Die Gesamtdarstellung und die Klassifikation der bewerteten Risiken für ein Projekt oder einen Projektteilbereich erfolgen in der Risikodokumentation.
–› Drei-Punkt-Schätzung  Abb.R-1 Risikoportfolio